Etwa jeder vierte Erwachsene leidet unter Mundgeruch (Halitosis). Doch trotz der weiten Verbreitung ist schlechter Atem immer noch ein Tabuthema. Die Betroffenen selbst können den Geruch nicht wahrnehmen und werden oftmals von ihrem Umfeld aus Rücksichtnahme nicht darauf hingewiesen. Dabei lässt sich Mundgeruch behandeln, wenn die Ursache bekannt ist.
Doch wie entsteht der Geruch? In manchen Fällen wird Mundgeruch von Nieren- oder Lebererkrankungen, Diabetes oder durch einen übersäuerten Magen hervorgerufen. Meist ist die Ursache jedoch auf Veränderungen in der Mundhöhle zurückzuführen. Im Mundraum können sich Bakterien festsetzen, die flüchtige Schwefelverbindungen (Volatile Sulfur Compounds = VSC) produzieren. Diese verströmen einen unangenehmen Geruch.
Im Normalfall werden diese Bakterien durch ausreichende Mundhygiene und den Speichelfluss aus dem Mundraum entfernt. Mangelnde Mundhygiene, Zungen- oder Zahnbelag, Zahnerkrankungen oder Zahnfleischentzündungen können jedoch dazu führen, dass sich Bakterien festsetzen und vermehren.
Sollten Sie unter Mundgeruch leiden, ist daher in jedem Fall ein Besuch beim Zahnarzt sinnvoll. Eine Untersuchung von Mundhöhle, Zähnen und Zahnfleisch kann bereits erste Hinweise auf die Ursache für den Mundgeruch geben.
Unsere moderne Praxis ist zudem als eine der wenigen in Deutschland mit einem Gaschromatographen zur instrumentellen Messung des Mundgeruchs ausgestattet. Mithilfe dieses Gerätes können wir die Zusammensetzung der Atemluft eines Patienten analysieren. Die Untersuchung dauert gerade einmal fünf bis zehn Minuten und ist für den Patienten absolut schmerzfrei.
Der Gaschromatograph kann die Menge flüchtiger Schwefelverbindungen im Atem ermitteln. Die Schwefelverbindungen lassen sich dabei in drei Verbindungen unterteilen, die der Gaschromatograph einzeln messen kann: Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan und Dimethylsulfid. Jede dieser Verbindungen weist auf eine andere Ursache für den schlechten Atem hin. Mithilfe der Messergebnisse kann der behandelnde Zahnarzt daher Rückschlüsse auf die Ursache des Mundgeruchs ziehen.
Im Anschluss daran kann dann anhand der Untersuchungs- und Messergebnisse für den Patienten eine individuell passende Therapie gefunden werden, um den schlechten Atem dauerhaft zu beseitigen. Die Ergebnisse des Atemtests werden in einem Computerprogramm gespeichert. Ist die Behandlung abgeschlossen, kann eine erneute Atemluftanalyse durchgeführt werden, um den Erfolg der Behandlung zu dokumentieren.